Dandiya, Garba und Raas

Dandiya,....Garba,....oder doch Raas?

Dandiya, Garba und Raas ist jeder für sich erst mal ein eigenständiger Tanz. Alle drei kommen aus Gujarat, das im Westen von Indien liegt  und sind folkloristische Tanzstiele. 

Dandiya
ist ein Stocktanz. Wobei die Dandiya Stöcke das Schwert der Göttin Durga symbolisieren mit dem sie laut der Hindumythologie dem Büffeldämon Mahisha tötete.
Zum Tanzen der Dandiya benötigt jeder Tänzer/in zwei Dandiya Stöcke. Diese schlägt man rhythmisch aneinander oder gegen die Stöcke des Tanzpartners.

Garba 
ist ein Fruchtbarkeitstanz der nur von Frauen getanzt wird (= aus dem Sanskrit garbha und bedeutete soviel wie Gebärmutter). Die Tänzerinnen tanzen zusammen um einen imaginären Kreis und klatschen dabei rhythmisch mit den Händen oder schnippen zum Takt mit den Fingern. Oftmals werden hier auch tönerne Gefäße hingestellt in denen ein Licht ist. Das Gefäß soll den Menschenkörper darstellen und das Licht die Göttliche Seele.

Raas
war in ganz alten Zeiten ein Männertanz ( evt. sogar ein Kriegstanz).
Dieser Tanz bezieht sich auf den Hindugott Krishna und wird in Verbindung gebracht mit dem Kampf Krishnas und der Schlange Kaliya. Laut der Hinduistischen Mythologie tanzte Lord Krishna so lange auf Kaliyas vielen Köpfen bis Sie besiegt war. Auch hier handelt es sich um einen Kreisförmigen Tanz. Allerdings tanzt man hier mehr um den Tanzpartner.

Diese drei einzelnen Tänze haben sich im laufe der Zeit miteinander vermischt. So wurde aus Dandiya, Garba und Raas.....

Dandiya Raas ein Stocktanz wo Frauen und Männer zusammen tanzen

Garba Raas ein Kreistanz wo Frauen und Männer alle zusammen um einen Kreis tanzen und
Bildquelle: Wikipedia Creative Commons

Dandiya Raas mit Garga
die heute beliebteste Tanzform der Inder weltweit. Hier werden alle drei Folklorestiele mit einander kombiniert. Es handelt sich oftmals um einen 6/8 Takt. Wo bei die Musiktakte erst in langsamen Intervallen beginnen und dann immer schneller werden. Egal ob hinduistischer oder muslimischer Religion hier tanzen alle zusammen und liefern sich weltweite Wettbewerbe.

Der größte Anlass für diese Tänze ist das Navarati Fest ( aus dem Sanskrit, nava= Neun; rati= Nacht). Es wird zu ehren Shakti, der göttlich-weiblichen Urkraft gefeiert. Da im Hinduismus auch Götter wiedergeboren werden vereinen sich in Shakti 9 weitere Göttinnen die in den Nächten des Naravarifestes geehrt werden.
Die wichtigsten sind:
Durga, die Göttin der Kraft und Stärke.
Lakshmi, Göttin des materiellen und geistigen Wohlstandes sowie Reichtums.
Saraswati, Göttin der Künste und Kreativität.

Der Höhepunkt dieser Festlichkeiten ist das Dashahara das am 10 Tag als Abschluss gefeiert wird, es ist eins der höchsten Feste im Hinduismus. Diese Fest findet je nach Mondkalender zwischen September und Oktober statt.

Je nach Region werden auch andere Götter mit geehrt und es gibt auch Abweichungen in den Ritualen. Aber alle zu nennen würde den Rahmen sprengen.

Kleidung:
Traditionell Gujarat tragen die Frauen eine Bluse= choli, einen Rock=chaniya und eine Schleier. Die Männer tragen eine Hose= dhoti und ein Hemd=Kedia
Aber auch viele andere Kombinationsmöglichkeiten findet man bei diesem weltweitem Fest.

© Anjali Bischoff